VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft zum Rentenpaket der Bundesregierung: „Rentenpaket von heute ist zu mutlos und verschiebt notwendiges politisches Handeln zu weit nach hinten“
„Das heute vom Bundestag auf Vorlage der Bundesregierung beschlossene Rentenpaket ist unzureichend sicher für die Zukunft aufgestellt und vor allem ist es nicht generationengerecht. Im Gegenteil: Damit werden, wie schon von Vorgängerregierungen, die Anfang der 2000er Jahre getroffenen Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung der Rente weiter aufgeweicht“, sagte VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft.
Bekanntermaßen ist das deutsche Rentenversicherungssystem als Umlagesystem aufgebaut. Damit erarbeiten sich im Verlauf eines Erwerbslebens die Beschäftigten Entgeltpunkte, die sich an der durchschnittlichen Lohnentwicklung orientieren. Im Alter erhalten sie dann dafür eine entsprechende Altersversorgung. Die laufende Rente wiederum wird aus den Beiträgen finanziert, die die aktuell Beschäftigten erarbeiten. Hier liegt der Beitragssatz schon heute bei 18,6 Prozent, hälftig zu tragen für Arbeitgeber und Beschäftigte.
„Das Umlageprinzip in der gesetzlichen Rente kommt bereits seit Jahren an seine Grenzen“, so Kreft weiter, denn im Verhältnis immer weniger Beschäftigte müssen immer mehr Rentenbezieher finanzieren. Der Rentenbeschluss von heute zementiert die aus diesem Tatbestand kommenden ungelösten Probleme des Rentensystems, etwa indem der Nachhaltigkeitsfaktor bis 2031 weiter ausgesetzt bleibt und damit die Rentenaussichten der jüngeren Generationen belastet. Und der bereits immense Steuerzuschuss zum gesetzlichen Rentensystem (bereits jetzt über 125 Mrd. EUR pro Jahr) steigt mit dem heutigen Beschluss weiter.
Zwar ist Teil des heutigen Beschlusses, dass eine 13-köpfige Rentenkommission eingesetzt wird, die bis Ende des zweiten Quartals 2026 der Bundesregierung, insbesondere den für die gesetzliche Rente zuständigen Fachministerien für Arbeit/ Soziales und Finanzen, Vorschläge zur zukunftsfesten Gestaltung der gesetzlichen Rente machen soll. VWT-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Kreft: „Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Kommission taugliche Vorschläge vorlegt und diese dann zügig normativ gesetzgeberisch umgesetzt werden. Im besten Fall wird aber von heute gerechnet mindestens ein weiteres Jahr vergehen, ehe endgültige Klarheit herrscht. Die heutigen Beschlüsse somit Zeit und Geld kosten, beides haben wir eigentlich nicht.“
Dr. Ute Zacharias
Verbandssprecherin
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