"Arbeitslosenzahl steigt, weniger freie Stellen – Das ist kein gutes Signal", sagte VWT-Geschäftsführer für Sozial- und Arbeitsmarktpolitik Sven Nobereit zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen Thüringens
"Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist im Juli gestiegen und es gibt weniger freie Stellen. Das sollte uns zu denken geben. Die angeschlagene Situation des deutschen Wirtschaftsstandortes mit den höchsten Energiekosten, hohen Steuern und Lohnzusatzkosten sowie überbordender Bürokratie lassen Unternehmen zurückhaltender agieren. Auf dem Thüringer Arbeitsmarkt stehen knapp ein Viertel weniger Stellen zur Verfügung als noch vor einem Jahr. Das ist kein gutes Signal und zeigt die Verunsicherung bei den Unternehmen aufgrund unklarer Perspektiven", sagte VWT-Geschäftsführer für Sozial- und Arbeitsmarktpolitik Sven Nobereit.
Die deutlich gestiegenen Zahlen bei den unter 25-Jährigen seien saisontypisch, so Nobereit weiter, da sich die Schulabgänger bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) melden. Offenbar melden sie sich häufiger als in den Vorjahren bei der BA. Die Werbung, genau dies zu tun, habe funktioniert. Nach wie vor biete Thüringen hervorragende Karrierechancen. Thüringer Unternehmen suchen händeringend nach Auszubildenden und Dualstudierenden, aber auch Fachkräfte und Spezialisten.
Die Arbeitslosigkeit in Thüringen stieg im Juli 2023. Demnach waren 64.800 Arbeitslose registriert, 2.200 mehr als im Vormonat. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden 6.200 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, 100 mehr als im Juni. Im Juli 2022 zählten die Arbeitsagenturen im Land 58.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 5,9 Prozent. Im Juli 2022 lag die Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Thüringen unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen sowie gleichauf mit Brandenburg. Die restlichen ostdeutschen Bundesländer lagen über der Thüringer Quote.
Dr. Ute Zacharias
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